Nachhaltigkeit. Ein Wort, das die meisten wahrscheinlich schon fast nicht mehr hören / lesen wollen, dessen echte Umsetzung aber so wichtig ist. Es ist eines dieser Wörter, die wirklich überall auftauchen. Design und Nachhaltigkeit sind schon seit jeher eng verbunden, denn gutes Design ist immer auch nachhaltig. Beispiel gefällig? Wenn zum Beispiel eine Verpackung (auch wenn ich am liebsten alles ohne Verpackung kaufe…) so designt wird, dass sie möglichst leicht, wiederverwendbar und genau auf die Produkte zugeschnitten, braucht es weniger Materialien, weniger Platz beim Transport, verursacht weniger CO2,…
Auch Grafikdesign kann hier die Zukunft der Erde mitgestalten. Anstatt auf mit Plastik beschichtetem Papier die Flyer zu drucken, kann man auf Recyclingpapier zurückgreifen, langlebige statt trendige Designs anbieten oder datensparsame Webseiten aufbauen,… Ich werd gleich noch ins Detail gehen.
Und falls du mich schon von kuntergrün, meinem Nachhaltigkeitsblog kennst, weisst du, dass ich das wirklich ernst meine mit einem enkeltauglichen Leben. Hier kommen die Punkte, die ich tue, um Buchfink Design möglichst nachhaltig zu gestalten.
Nachhaltige Druckerei
Kein Flyer ist besser als einer – zumindest was die Umwelt angeht. Trotzdem geht es noch nicht ohne, um auch die nachhaltigen und bewussten Unternehmer:innen sichtbar zu machen. Ich arbeite mit möglichst nachhaltigen Druckereien, die Recyclingpapier und möglichst umweltverträgliche Farben anbieten. Zudem rate ich meinen Kund:innen davon ab, Metallicfarben zu nutzen. Das sieht zwar ganz hübsch aus, ist aber leider nicht sehr umweltvergräglich: Sie werden aus aus Aluminium (super energieintensiv in der Herstellung), oder Messingpigmente (Kupfer und Zink) hergestellt. Das heisst, es landen Metallrückstände im Altpapier, die auch nicht recycelt werden können.
Eine weitere Frage, die sich beim nachhaltigen Drucken stellt: Wie viel Gedrucktes braucht es überhaupt? Wie gross muss die Auflage wirklich sein? Gerade da ist nämlich die Verlockung gross, einfach noch ein paar Flyer mehr zu bestellen, weil bei höheren Auflage, die Kosten immer weniger stark ansteigen.
Strom
Sowohl mein Webhost (die Firma, die meine Webseiten sozusagen „speichert“), als auch mein Computer zuhause laufen mit 100% Ökostrom. Unser Haus hat übrigens auch Solarpanels drauf, wodurch wir den grössten Teil unseres Stromverbrauchs gleich selber produzieren. Falls du selber etwas drucken willst, kannst du natürlich auch schauen, ob die Druckerei mit Ökostrom betrieben wird.
Einfaches Design
Designtrends kommen und gehen. Ganz kann man dem Zeitgeist nicht entfliehen, aber anstatt voll mit den Trends zu gehen, versuche ich, möglichst einfache, schlichte und langlebige Designs zu erstellen. So können Logos (und damit auch die damit verbundenen Drucksachen) länger genutzt werden.
Format
Beim Druck kommt es auch auf das Format an. Papierbögen kommen meist im DIN Format in die Druckerei. Diese eignen sich dementsprechend am besten, um möglichst wenig Abfall zu produzieren. DIN A4, DIN A5 wären also gute Formate. Und: Wenn das ganze auch auf DIN A6 passt, ohne dass du die Lupe hervorholen musst, umso besser 🙂
Übrigens sind Standartformate auch für die Verpackung besser, denn oft gibt es nicht für jedes einzelne Format eine optimal zugeschusterte Verpackung.
Digitaler Minimalismus
Auch wenn ich oben klar schreibe, dass bei Drucksachen weniger oft mehr ist, gilt das auch für die digitale Welt. Es ist also auch keine Lösung, einfach umso mehr in der digitalen Welt vertreten zu sein. Denn das Internet ist leider eine riesige energieschluckende Maschine.
Wusstest du, dass du mit der Energie, die es braucht eine einzige Suchanfrage auf Google zu erstellen, eine Tasse Teewasser aufkochen kannst?
Schlanke Webseiten mit einer guten Kundenreise, kleinen Bilder (Dateigrösse) und nur dem nötigsten sind übrigens auch für Suchmaschinen optimal. Sprich, du machst gleich noch SEO).
Zudem lohnt es sich mal, über das ständige Posten in den Sozialen Medien nachzudenken. Denn auch diese unendlich vielen Daten müssen auf Servern gespeichert werden. (und da hat man nicht die Kontrolle, was für Strom genutzt wird). Vielleicht also doch besser nicht jedes Frühstück posten 😉 oder grad ganz Tschüss zu sagen zu Social Media, und auf andere Strategien setzen (mach ich übrigens auch).
Open Source
Hier ist Open-Source das Stichwort. Open Source bedeutet, dass nicht irgendwo in einem schicken Office ein paar schlaue Köpfe geheime Codes schreiben, die niemand einsehen, verbessern, kontrollieren kann, sondern dass die schlauen Köpfe auf der ganzen Welt verteilt an ihren Computers zusammenarbeiten.
Jede:r kann (zumindest wenn man eine Ahnung von den Codes hat) einsehen, was da zusammengetragen wurde. Das ist auch für den Datenschutz super, weil da nichts heimlich hintendurch getrackt werden kann. Ein weiteres Plus: Software kann länger genutzt werden, weil wiederum alle für Updates sorgen können, Funktionen erweitern etc. Es hängt also nicht von reichen Chef:innen ab, die einfach entscheiden, dass die monatliche Beträge zur Nutzung einer Software hochgehen oder das Programm einfach nicht mehr angeboten wird.
Ich nutze für meine Arbeit fast ausschliesslich Open.-Source Alternativen. Anstatt mit der Adobe Cloud arbeite ich mit Inkscape, Gimp und Co. Das ganze im Detail zu erklären, sprengt diesen Artikel, wird aber bald im Blog folgen.
Wahl der Kund:innen
Wenn alle Grafikdesigner:innen entscheiden würden, nur noch mit nachhaltig ausgerichteten Unternehmen zusammenzuarbeiten, würden wahrscheinlich die anderen Firmen schnell mal den Bach runter gehen. Zugegeben, ein sehr unwahrscheinliches Szenario, aber du verstehst, warum ich Buchfink Design spezifisch auf Nachhaltigkeit ausgerichtet habe.
Ich designe ausschliesslich für Unternehmer:innen, die zukunftsweisende Herzensprojekte umsetzen wollen. Das kann von der Waldspielgruppe, den Biohof oder ein Coaching-Angebot (denn auch Bewusstsein fördert meiner Meinung nach die Nachhaltigkeit) sein.
Falls du also zu diesen Alltagsheld:innen gehörst und Hilfe gebrauchen könntest, freue ich mich, von dir zu hören 🙂
Und falls du noch weitere Ideen hast, wie Grafikdesign nachhaltig gestaltet werden kann, schreibe mir gerne eine Email.