6 Tipps, wie du zu deinen Unternehmensfarben kommst

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Die Business-Idee steht. Nur in welchen Unternehmensfarben, soll das ganze jetzt daherkommen? Es gibt tausende von Farben und noch mehr Kombinationsmöglichkeiten. Woher nimmt man jetzt genau die 2-3 Farben raus, die das Unternehmen perfekt repräsentieren?  Wenn du also gerade auf der Suche nach deinen passenden Unternehmensfarben bist, könnte es sein, dass du ein leichtes Gefühl der Überforderung verspürst.  Einatmen, ausatmen. Gemeinsam schaffen wir das 🙂 Ich hab dir nämlich 6 Ansätze, wie du deine Farben findest. Und zwar ohne, dass du dicke Wälzer über Farbenlehre durchlesen musst.

Basics: Wo finde ich überhaupt Farben?

Nutze ein Programm deiner Wahl

Egal ob Powerpoint, Inkscape, Indesign, OpenOffice oder good old paint. Du findest überall Farbpaletten und kannst dich erstmal austoben. Mach dir ein paar Rechtecke, die du unterschiedlich einfärbst und nebeneinander stellst. So siehst du auf einen Blick, ob sie zusammenpassen, wie sie wirken und ob sie dir gefallen.

Nutze das Internet

Coolors und Paletton sind zwei Webseiten, die dir eine ganze Menge Arbeit abnehmen können. Paletton gibt dir unterschiedliche Farbkombination anhand der Farbenlehre an, Coloors spuckt dir Farbkombis aus, von welchen du die einzelnen Farben fixieren und per Klick neue dazufügen kannst.

Farben wirken auf jedem Bildschirm anders

Achtung: Farben wirken auf Bildschirmen, Papieren und Materialien unterschiedlich. Gedruckt auf verschiedenen Materialien können sie genau so anders aussehen, wie auf dem Bildschirm deines Laptops oder deines Smartphones. Das kann man nicht verhindern, denn die Geräte sind alle anders kalibriert. Auch in unterschiedlichem Licht wirken Farben anders. Wenn du also deine Wahl getroffen hast, schau sie dir online und offline an und teste nochmals, ob sie dir wirklich passen.

Nun zur eigentlichen Wahl, welche Farben denn grundsätzlich zu dir und deiner Selbstständigkeit passen.

1. Bedeutung

Farben sind mit unterschiedlichen Gefühlen und Begriffen verbunden. Hier folgen ein paar Assoziationen, wie wir sie in unserem Kulturkreis kennen:

Blau = Beruhigung, Vertrauen, Kälte, Distanz, Himmel, Wasser, Weite, Technik, Frieden, Zuverlässigkeit
Lila= Reichtum, Luxus, Esoterik, Spiritualität, Künstlichkeit, Exzentrik
Grün = Natürlichkeit, Hoffnung, Frühling, Glück, Harmonie, Gesundheit, Gift
Gelb = Heiterkeit, Freundlichkeit, Offenheit, Sonne, Sommer, Gier, Neid, Egoismus
Orange = Jugend, Freundlichkeit, Wärme, Kreativität, Billigkeit
Rot = Aufmerksamkeit, Wärme, Liebe, Feuer, Blut, Mut, Macht, Krieg, Aggressivität, Wut
Pink= Feminin, Romantik, Süsse, Homosexualität, Weiblichkeit, Einfühlsamkeit, Arroganz
Braun = Herbst, Holz, Kaffee, Zuverlässigkeit, Bodenständigkeit, Neutralität, Natürlichkeit, altmodisch, konservativ, dreckig
Grau = Neutralität, Nüchternheit, Sachlichkeit, Stabilität, Alter, Kalt, monoton, gleichgültig
Schwarz = Eleganz, Seriosität, Trauer, Tod
Weiss = Reinheit, Helligkeit, Neutral, Frieden, Licht

Wie du siehst, haben alle Farben positive und negative Assoziationen. Wenn du noch mehr über die Bedeutung der Farben lesen willst, gibt es hier eine ganze Menge. Aber Achtung: Farben haben in unterschiedlichen Kulturen unterschiedliche Bedeutungen… überlege dir also, aus welchem Kulturkreis deine Kund:innen kommen und belese dich über die Bedeutung der Farben auch kulturspezifisch. Farben rufen natürlich auch persönlich nicht immer die gleichen Gefühle hoch.

2. Wer ist deine Zielgruppe?

Deine Unternehmensfarben sprechen im Idealfall nicht nur dich an, sondern – wie könnt es anders sein – auch deine Zielgruppe. Je nach Alter, Einkommen und Wohnort werden nämlich unterschiedliche Farben präferiert. Grün ist nicht gleich grün. Siehst du den farblichen Unterschied? Das erste ist ein leuchtgrün, was Teenager vielleicht super fänden, 80-Jährige aber eher nicht.

Die Psychologie dahinter stammt von Harald Braem. In seinem Buch »Die Macht der Farben« hat er eine Liste aufgestellt, welche die unterschiedlichen Vorlieben für bestimmte Farben von verschiedenen Gruppierungen verdeutlicht:

  • Kinder mögen Grundfarben, weniger Mischfarben
  • Jüngeren Menschen gefallen helle und lebhafte Farben
  • Pubertierende präferieren seltene, problematische Farben (Neon, Grau, Braun etc.)
  • Erwachsene zieht es zu satten, glänzenden Farben und Mischtöne
  • Ältere Menschen mögen dunkle, abgeschwächte Farben
  • Menschen mit höherem Einkommen präferieren Pastelltöne und gediegene Farben
  • Menschen mit niedrigem Einkommen dagegen ziehen glänzende, knallige Farben vor
  • Stadtmenschen bevorzugen Grün und Blau nebst Pastelltönen
  • Landmenschen gefallen wiederum satte Farben und Rot, sowie Muster
  • Introviertierte mögen schwere dunkle Farben und Mischfarben
  • Extrovertierte ziehen stark glänzende Farben und Vollfarben vor

Wenn du schon einige Kund:innen hast, kannst du sie aber natürlich auch direkt fragen, welche Farben sie mögen und welche sie passend zu deinem Unternehmen fänden 🙂

3. Jahreszeiten

Vielleicht kennst du das Prinzip der Jahreszeiten schon aus der Mode. Dort werden Menschen in Sommer, Herbst, Frühling und Winter eingeteilt, um zu ermitteln, welche Klamotten-Farben am besten passen. Dasselbe kannst du auch mit deinem Business machen.

Anne, eine Grafkdesign-Kollegin hat dazu einen tollen Artikel geschrieben.

Um zueinander passende Unternehmensfarben zu finden, können die Jahreszeiten helfen. Im Bild sind vier Felder mit jeweils 9 Farbflächen zu sehen. Im Winter und Sommer sind es kühle Farbtöne in Blau und Pink, im Frühling und Herbst dagegen gelb, grün und rot.

4. Mitbewerber

Natürlich empfehle ich dir nicht, genau die gleichen Farben wie andere mit ähnlichem Angebot zu nehmen. Sich aber mal zu überlegen, was sich die Mitbewerber:innen bei ihrer Farbwahl überlegt haben, ist lehrreich.

Vielleicht ist dir auch schon aufgefallen, dass viele Banken und Versicherungen mit Blautönen arbeiten, Billig-Geschäfte mit knalligem Rot und die Ökoszene ziemlich viel Grün abbekommen hat. Der Trick der Sache ist: Nicht komplett aus dem Rahmen zu fallen (ausser das ist so gewollt und spricht die Zielgruppe an), sondern so originell zu sein, dass man auffällt, aber eben nicht negativ. Klingt dir zu kompliziert? Falls du Hilfe brauchst von einer Grafikdesignerin – schick nen Buchfink los zu mir 😉

5. Bilder

Weisst du, woher ich meine Unternehmensfarben habe? Aus einem Bild von einem Buchfink. Beide Orange- und Blautöne stammen aus dem Federkleid des Piepmatz. Mit Inkscape oder einem anderen Programm deiner Wahl kannst du die Farben direkt aus einem Bild rausholen. Hier sind einige Beispiele.

Es lohnt sich natürlich, schon ein richtig tolles Key-Visual zu haben (wie mein Buchfink), welches du dann auch für deine Webseite und Co verwenden kannst. Also ein Bild, dessen Rechte du besitzt und das die Botschaft deiner Selbstständigkeit genau verkörpert.

6. Gefühl

Vielleicht bist du auch eher Typ „Aus-Dem-Bauch-Entscheid-Fäller:in“. Ohne Gefühl geht es meiner Meinung nach sowieso nicht. Ob Farben zusammenpassen oder nicht, ist schlussendlich auch eine Entscheidung des Geschmacks. Dir und deinen Kund:innen soll es gefallen. Schau dir die Farben an und fühle rein, ob es eher Augenkrebs oder Wohlgefallen auslöst 😉 Freunde und Familie oder am besten schon bestehende Kund:innen kannst du natürlich auch immer damit befragen. Aber bitte nur die, die sich auch eine ehrliche Meinung getrauen.

Viel Spass beim Suchen und finden deiner eigenen Unternehmensfarben 🙂

Buntstifte in Schwarz, Blau, Braun, Orange und weiss liegen auf einem Holztisch. Das sind die Unternehmensfarben von Buchfink-Design

 

 

 

 

 

 

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